Römerlager

Im Gelände wurden die Reste von 30 römischen Feldbacköfen, allesamt aus Lehm gefertigt, lokalisiert. Sie setzen sich aus Resten des verziegelten Lehms der Kuppeln sowie der Ofen- und der Arbeitsgruben, in denen man die noch heiße Asche entsorgte. Die Speicherhitze eines solchen Feldofens reichte, nach heutigen Erkenntnissen, für bis zu drei Backgänge.

Zu den Funden aus augusteischer Zeit gehören auch Zeltheringe, Schuhnägel von Legionärssandalen, zehn Fibeln, der Verschluss eines Kettenpanzers, Bleilote zur Geländevermessung sowie eine Wurfspeerspitze, zwei Lanzenspitzen und über 100 römische und keltische Münzen.

Vor allem die eisernen Zeltheringe erregten Aufmerksamkeit. Sie dienten den römischen Legionären zum Abspannen der ledernen Zelte, welche etwa acht Personen Schutz vor der Witterung bieten konnten. Die römische Handmühle aus Stein ist ebenso ein besonderer Fund.

Zwei Lanzenspitzen (Länge 18,3 cm und 20 cm) und eine Wurfspeerspitze (Länge 12 cm).
Letztere lag in der Verfüllung eines Feldbackofens.

Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/S. Brentführer

Römischer Feldbackofen nach der Freilegung. Die vielen Feldbacköfen sind ein sicheres Indiz dafür, dass in Barkhausen römische Truppen nicht nur einige Stunden, sondern Tage campiert haben. 

Foto: Ronald Reimann/privat

Die Datierungen der Funde, vor allem der Münzen, weisen auf römische Präsenz während der augusteischen Germanenkriege (von 12 v. Chr. bis 16 n. Chr.) hin. Das Fehlen von Befunden einer ortsgebundenen Lagerbefestigung und den lagertypischen Gebäuden, wie beispielsweise in Haltern am See, schließt ein für längere Zeit belegtes reguläres Lager aus. Es ist eher anzunehmen, dass das Lager nicht dauerhaft besetzt war, sondern nur zum zeitweiligen Aufenthalt diente.

Das Römerlager Porta Westfalica lag zwei Tagesmärsche von dem 2017 entdeckten Römerlager Bielefeld-Sennestadt entfernt. Man vermutete seinerzeit, dass sich der römische Feldherr Varus in dem Lager aufhielt, bevor er in die Schlacht zog. Die Fundstelle passt zu den historischen Quellen, allerdings gibt es bis heute dafür keinen Beleg.