Landsknechtlager
Wieder spielt das benachbarte Minden eine Rolle. Von Juli bis November 1634 belagerte das schwedische Heer unter dem Oberbefehl des Herzogs Georg von Braunschweig und Lüneburg die Stadt an der Weser. Es ist überliefert, dass der Heerführer damals zwischen Aulhausen (heute ein Ortsteil von Barkhausen) und Böllhorst (heute ein Stadtteil von Minden) ein Lager im Zuge der Belagerung anlegen ließ. Und was soll man sagen, als Lagerplatz wählten die Landsknechte den Platz, wo zuvor schon die römischen Legionäre gelagert hatten.
Radsporn aus dem 30-jährigen Krieg.
Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/S. Brentführer
Fragmente dreier Tabakspfeifen aus weißem Ton. In dem Pfeifenkopf waren noch Reste von angebranntem Tabak erhalten.
Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/S. Brentführer
Durch die Ausgrabungen wurde erstmalig in Deutschland ein Teil eines Landsknechtlagers freigelegt und dokumentiert. Die Funde geben einen guten Einblick in das Lagerleben. Neben einigen Münzen fanden sich vor allem die für solche Lager typischen Musketen- beziehungsweise Pistolenkugeln aus Blei. Auch eine Musketengabel und ein Reitersporn haben die Landsknechte in Barkhausen hinterlassen, und obwohl das Tabakrauchen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts noch ziemlich neu war, hatte es unter den Landsknechten in Barkhausen augenscheinlich schon seine Verbreitung gefunden. Hierauf verweisen jedenfalls die vielen Fragmente von Tabakspfeifen aus Ton.